Lange Geschichte über einen langen Tag von Jan Mrnak
Alles hat angefangen, als mich Simon gefragt hat, ob ich den VBV Cup spielen würde. Ich habe es noch nie gespielt, wusste aber, dass es ein hartes Turnierformat ist, wo ein Spieler bei ganz viel Pech vielleicht nicht mal einen Stoß machen darf. Für mich auf jeden Fall verlockend und einen Versuch wert. Das Format oder vielleicht die Angst davor hat dazu geführt, dass der PPC nur eine Mannschaft an den Start schicken konnte, mit Simon, Markus, Flo und Jan, eine Kombination die für Überraschung sorgen könnte.
Und so war es auch, mit einer Überraschung hat es schon angefangen. Ein kleines Missverständnis beim Lesen der Ausschreibung und der Kommunikation danach hat dazu geführt, dass Jan sein Einspielen opfern musste um den Markus und Flo vom Bregenzer Bahnhof abzuholen, damit wir nur mit einer kleinen Verspätung anfangen konnten 🙂 Leider hat sich das “nicht Einspielen” gegen uns gewendet und wir haben gleich die erste Partie gegen SBC Feldkirch mit 2:5 verloren.
Na ja kein Problem oder? Die nächste Runde auf der Verliererseite kann nicht so schwierig sein. Von wegen! Was macht nur der Bundesligameister 2022 in der Verliererrunde?? Sie sind aber irgendwie nervös, vielleicht bisschen angeschlagen nach der Niederlage gegen Break Feldkirch und machen ein oder sogar zwei Fehler pro Frame. Und wir nutzen die Fehler. Nach 3:1 und 4:2 für uns kommt es doch zum Entscheidungsspiel. Ich breake fast perfekt, wären da nicht die drei Bälle, die bis zur Tasche laufen aber das Hineinfallen verweigern. Das Bild recht offen bis auf ein kleines Problem. Ich fange an zu denken das war’s. Nico Sallmayer löst das Problem sicher mit dem ersten Stoß. Eine Volle anspielen und die Halbe versenken. Ganz einfach, bis auf die Tatsache, dass der Ball vor der Tasche so tief ist, dass die Weiße auch in der Tasche verschwindet. Eine Chance für uns. Ich mache mich an die Kugeln und senke eine nach der anderen, bis ich zu viel Effet gebe und die Eins in eine unspielbare Lage befördere. Ich könnte zwar jumpen und weiterspielen, aber sehe keinen Weg mein Problem zu lösen. Entscheide mich deswegen für einen Wahnsinnsstoß, der zwar nicht gelingt, dafür aber glücklich läuft und kreiert ein großes Problem für Nico. Er findet keine Lösung und macht nach ein paar Kugeln einen Fehler. Halb zitternd aber entschlossen mache ich den Sack zu und wir feiern einen großartigen 5:4 Sieg gegen CAP 1.
Beflügelt gewinnen wir die nächsten zwei Begegnungen gegen CAP 6 und Dornbirn und verlieren die erste Halbfinale-Qualifikation gegen stark spielende Break Feldkirch Sportler. Nach fast zwei Stunden warten kommt es um 21:30 zur letzten Qualifikations-Begegnung und wieder gegen CAP 1, das seit der Niederlage gegen uns drei Runden mit 5:0 gewonnen hat. Und erneut ist es ein Erlebnis. Ich verliere, Simon gewinnt. Jetzt kommt der Markus gegen Nico. Beim ersten Breakversuch rutscht Markus ab, keine Ahnung ob das ein Foul war oder nicht, Nico lässt Markus nochmals breaken. Und Markus schießt ein Ass!! Bravo! 2:1 PPC. Flo und Jan verlieren, aber Simon spielt wieder großartig. Trotz dem eher weniger sportlichem Jubel, wenn Simon Foul beim schwierigen Stellungsstoß macht, gewinnt er den Frame nach einem Fehler des Gegners. 3:3. Markus kann sein Ass leider nicht wiederholen und es steht 3:4 gegen uns. Flo kann zwar nicht glauben, dass er noch spielen darf aber er gibt alles. Marcel Kosta spielt sehr gut, verstellt sich irgendwann und kann nicht fertig machen. Flo am Ende seiner Kräfte, kämpft aber wie ein Löwe. Keine sichere Stellung? Dann Sicherheit! Marcel ist verzweifelt. Das geht vielleicht 20 Minuten so. Am Schluss versenkt Marcel seine letzte Kugel über Bande in die Mitte und hat eine leichte Acht. 5:3 CAP 1. Was für ein Match, was für ein Kampf. Weder Marcel noch Flo können fassen, was sie gerade geliefert haben. Klasse! Flo bittet Marcel “jetzt müsst ihr das ganze gewinnen”. Und Marcel mit Nico, Dominik, Thomas und Steve holen die nächsten zwei Spiele relativ klar mit 5:1 und gewinnen so den VBV Cup 2023. Gratulation an CAP Hörbranz 1. Platz 2 – BSV Break Feldkirch 1, Bronze für CAP 2 und CAP 3.
Ein unvergessliches Erlebnis für mich nicht nur am Billardtisch sondern auch beim Grill, Bierchen und all den lieben Menschen, die dabei waren. Danke Simon, Markus und Flo und auch großen Dank an alle unsere Gegner.
Und ganz herzlichen Dank an Mustafa und den ganzen CAP Hörbranz um den Obmann Mario fürs Organisieren!
Nächstes Jahr möchte ich wieder dabei sein. Das Format wird wahrscheinlich angepasst, weil die Wartezeit von mehr als 8! Stunden für die Halbfinalisten eine wahnsinnige lange Zeit ist zum überbrücken. Lassen wir uns also überraschen.
Euer Jan